Akzeptanz statt Ignoranz

 

Für Freitag, den 01.12.2000 plant der Junkie Bund Köln e.V. eine 3-stündige Aktion zum Gedenken an die in diesem Jahr in Köln an Drogen und/oder Aids verstorbenen Drogengebrauchern. Ort ist der Vorplatz an der U-Bahnhaltestelle Kalk Post; die Aktion beginnt um 12:00 Uhr. Der Rahmen ist der „Welt Aids Tag“.

Unter dem Motto „Akzeptanz statt Ignoranz“ möchte der Junkie Bund vor allem auf die nach wie vor katastrophalen Lebensbedingungen von drogengebrauchenden Menschen in Köln aufmerksam machen. Bestehende Hilfsangebote von Seiten der Stadt Köln oder von kirchlichen Trägern sind nicht in ausreichendem Maße vorhanden, greifen oft zu kurz oder gehen schlichtweg an der Lebenswelt, den Lebensentwürfen und Wünschen von Drogengebrauchern vorbei. Demgegenüber stehen täglich stattfindende Repressionsmaßnahmen von Ordnungsamt, Polizei, KVB, Bundesgrenzschutz und Justiz. Die Politik steht dieser aggressiven Linie fast ausnahmslos durch ein vorurteilbehaftetes, dogmatisches, starres und meist auf Kontrolle zielendendes Herangehen an die Drogenproblematik in nichts nach.

Deshalb fordern wir (u.a.):

  • Entkriminalisierung statt Stigmatisierung
  • Heroin für alle die es brauchen
  • Druckräume in ausreichender Zahl für Köln
  • Keine willkürlichen Platzverbote für drogengebrauchende Menschen in Köln.

„Drogengebraucher besitzen ebenso wie alle anderen Menschen ein Recht auf Menschenwürde. Sie brauchen es nicht erst durch abstinentes und angepaßtes Verhalten zu erwerben.“ (Aus der Gründungserklärung von JES – Junkies Ehemalige Substituierte – , Juni 1989)

Neben dem Verteilen von Handzetteln, dem Junkie-Bund-Faltblatt und diverser anderer Info-Materialien, dem Aufstellen von Transparenten wird eine Sargnachbildung, versehen mit genau der Anzahl von Grableuchten, die der offiziellen Zahl der Drogentoten in diesem Jahr in Köln entsprechen, aufgestellt.

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