Redebeitrag zu Einweihung und Namensänderung

 

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Scho-Antwerpes,
sehr geehrte Frau Beigeordnete Bredehorst,
liebe Besucherinnen und Besucher
Ich freue mich über ihr zahlreiches Erscheine und das große Interesse an unserer Arbeit und den neuen Räumen für die Kontakt- und Anlaufstelle von VISION e.V.
Mit dem heutigen Abend möchten wir die Beratungsstelle offiziell einweihen und uns bei allen bedanken, deren Unterstützung es uns ermöglicht hat in so schönen Räumen unsere Arbeit fortzuführen.

Besonderer Dank geht an dabei an Sie Frau Scho-Antwerpes, liebe Elfi, an Frau Bredehorst und an den Rat der Stadt Köln. Ohne das zur Verfügung stellen der nötigen Finanzmittel hätte das Projekt „Neubau einer Anlaufstelle“ nicht gelingen können. Bedanken will ich mich aber auch beim Gesundheitsamt, Dr. Leidel, Dr. Berger und Frau Schmeißer mit denen gemeinsam ein geeignetes Gelände gesucht und gefunden wurde und bei den Wohnversorgungsbetrieben Herr Schleicher, Frau Cremer und Herrn May um nur einige zu nennen ohne die das Projekt nicht hätte geplant und umgesetzt werden können.

Mindestens genauso wichtig war aber auch die ideelle Unterstützung unserer Arbeit durch die Bezirksverwaltung, den Bürgerverein, die Bürgerstiftung KalkGestalten, die Standortinitiative und viele mehr. Besonders nach der unschönen und unsachlichen Auseinandersetzungen in der Taunusstraße ist es sehr schön als das akzeptiert und aufgenommen zu werden, was VISION ist – eine Anlauf- und Beratungsstelle für einen Teil der Kalker Bürger. Erst die Akzeptanz durch unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie deren Vertreterinnen und Vertreter schafft einen Rahmen, in dem eine erfolgreiche Arbeit im Interesse Drogen gebrauchender Menschen und im Interesse des Gemeinwohls möglich wird.

Bei dieser Gelegenheit will ich auch unsere Nachbarinnen und Nachbarn herzlich willkommen heißen. Die zahlreichen Gespräche die mit allen Beteiligten schon im Vorfels des Umzugs geführt wurden, haben uns alle einem verständnis- und respektvollen Umgang ein großes Stück näher gebracht. Diesen Weg wollen wir auch zukünftig mit Ihnen gemeinsam fortsetzen.

Wir feiern Heute aber nicht nur die Einweihung der Anlaufstelle sondern auch unseren neuen Namen „VISION e.V. – Verein für innovative Drogenselbsthilfe“. Die Trennung vom Namen „Junkie Bund Köln“ wurde lange und intensiv diskutiert. Letztlich haben wir uns aber doch entschieden den Schritt zu wagen und das aus vielen Gründen. Im Vordergrund standen ganz praktische Überlegungen –so hat beispielsweise ein Zeugnis für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Arbeitsprojekts zwangsläufig zu einem Outing geführt, Besucher konnten sich nicht bei uns anrufen lassen wenn sie nicht in Erklärungsnöte kommen wollten und vieles mehr. An all diesen Stellen hat sich der Name „Junkie Bund“ zum Teil als hinderlich erwiesen.
Etwas weniger offensichtlich ist die Tatsache, dass sich Opiat Konsumenten selbst nicht mehr zwingend als Junkie definieren, sondern das im Gegenteil „Junkie“ immer öfters als Schimpfwort Verwendung findet. Das positive Selbstverständnis das die Junkiebündler der ersten Stunden mit dem Namen verbanden hat sich nicht wirklich durchgesetzt. Dazu kommt das der „klassische“ Junkie der fast ausschließlich Opiate konsumiert immer seltener wird. Mischkonsum und unterschiedlichste Einstiegswege werden zunehmend häufiger. Auch dieser Tatsache wollten wir Rechnung tragen. Das öffnet unsere Angebote auch für Menschen die sonst nicht in den Junkie Bund gekommen sind. Dazu zählen besonders auch Menschen mit Migrationshintergrund und Partygänger.
An dem was wir sind und wofür wir stehen jedoch hat sich nicht verändert. Wir sind weiterhin eine Lebensstil akzeptierende Selbsthilfeeinrichtung mit gleichem Konzept und Selbstverständnis. Dieses Selbstverständnis beinhaltet die Vision, die bundesweit einzigartige Kombination aus Selbsthilfe und professioneller Hilfe zu erhalten und auszubauen. Das Drogenhilfesystem braucht diesen Baustein zur Ergänzung seiner Angebote. Arbeitsfelder in denen der besondere Zugang von Selbsthilfe erforderlich oder zumindest hilfreich ist -ein Altersheim für Junkies ist nur eines von vielen Beispielen- gibt es auch für die Zukunft zu genüge.
Ich danke Ihnen nochmals für Ihr Erscheinen und Ihre Unterstützung und gebe das Wort an Frau Scho-Antwerpes weiter, die sie als Bürgermeisterin der Stadt Köln begrüßen wird. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.

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