Artikel über Gedenktag von Kölnische Rundschau

 

Folgen des Drogenkonsums
Kölner Selbsthilfeverein „Vision“ gedenkt Drogentoten

Quelle: http://www.rundschau-online.de/24434986 ©2016

48 Menschen sind in Köln 2015 an den Folgen des Drogenkonsums gestorben. Mit Mahnwachen und Infoständen am Neumarkt und anderen Brennpunkten machte am „Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher“ der Verein für innovative Drogenselbsthilfe Vision auf eine nach seiner Ansicht gescheiterte Drogenpolitik aufmerksam. „Die bisherige Politik mit ihrem Fokus auf Repression, Strafverfolgung und einem unrealistischen Abstinenzanspruch ist gescheitert“, meint Geschäftsführer Marco Jesse. Drogen gebe es trotz Verbots überall – sogar in Haftanstalten.


Die Zahl der Drogentoten ist laut Suchtbericht der Bundesregierung mit 1226 Toten 2015 bundesweit um 20 Prozent gestiegen. In NRW hingegen sind die Zahlen mit 182 rückläufig. Ein Großteil der Todesfälle geht nach Ansicht von Vision nicht direkt auf die Drogeneinwirkung zurück, sondern sei eine Folge eines unkontrollierten Schwarzmarktes, in dem gestreckte Drogen zur Normalität gehörten. Darüber hinaus führten schlechte Konsumbedingungen zu Infektionen.

„Es gilt, effiziente Hilfe- und Unterstützungsangebote zu schaffen, ohne Drogenabhängige weiter ins gesellschaftliche Abseits zu drängen“, so Jesse. Stattdessen finde am Neumarkt gerade eine „profane Vertreibungspolitik“ statt, ohne den Suchtkranken alternative Angebote, wie geschützte Räume für das Konsumieren zu bieten. Dies sei jedoch unabdingbar, um den Drogenkonsum aus dem öffentlichen Raum herauszuholen und mit steuern zu können.

Als positives Beispiel einer realitätsnahen und effizienteren Drogenpolitik nannte er die Schweiz und Portugal, wo es Ansätze der Entkriminalisierung und zur Überprüfung der Drogenqualität gebe. (jkb)

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