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Im Grunde brauchte es knappe 9 Jahre Vorbereitungszeit, von der Entscheidung für einem Konsumraum in Kalk bis zum heutigen Zeitpunkt kurz vor der Eröffnung des Drogenkonsumraums.
Vor 35 Jahren gründete sich in Köln der Junkie Bund Köln e.V., heute VISION e.V., eine Vereinigung von Drogengebrauchenden, Substituierten und an HIV/HEPATITIS infizierten Menschen, mit klaren Vorstellungen und Zielen für den Verein. “Es braucht ein Angebot der Selbsthilfe in Köln, dass zu den abstinenzorientierten Drogenhilfeangeboten eine Alternative darstellt.” Die Rede war von Räumen, in denen Drogen konsumiert werden können und in denen Konsumierende Schutz vor Infektion, Überdosierung und Strafverfolgung finden. Wo Hilfe geleistet und Unterstützung geboten wird, wenn sie formuliert wurde. In den Augen der damaligen Politik eine vollkommen unvorstellbare Forderung. Die Angebote waren ganz klar ausstiegsorientierter Art und die Mitarbeitenden des Junkie Bunds wurden lächelnd abgetan. Aber davon ließen sich die “Junkies” nicht entmutigen, sie sahen sich als Sprachrohr für Drogengebrauchende in Köln und stellten weiterhin Forderungen auf.
2017 traf der Rat der Stadt Köln die Entscheidung für einen DKR in Kalk und stellte eine Fördersumme für Kalk als hochkriminalisierter Bezirk mit Drogenschwerpunkt bereit. Von diesem Zeitpunkt an hofften Konsument*innen, Anwohner*innen und Einrichtungen auf zügige Umsetzung. Diese ließ lange auf sich warten und die Situation in Kalk verschärfte sich zusehends. Eine Mischung aus Angst, Wut, Verzweiflung, geboren aus der steigenden Obdachlosigkeit, den Folgen der Pandemie, der stark gestiegenen Zahl an Menschen, die konsumieren und auch illegaliserte Substanzen konsumieren und einer nicht endenden Kokainflut können Anlass für die heutigen Zustände auf Kalks Straßen sein. Öffentlicher Drogenkonsum, ohne ein Zeichen von Scham. Wo sollen diese Menschen ohne ein Zuhause, ohne Unterkunft sonst ihre Drogen zu sich nehmen? Es gab keine Alternative.
Jetzt gibt es ein Angebot: Der Drogenkonsumraum von VISION e.V. in der Neuerburgstraße/ Dillenburgestraße. Schon sehr bald wird der Raum diesen Menschen zur Verfügung stehen und die Situation im Stadtbild hoffentlich entspannen.
Natürlich kann ein Konsumraum und auch keine VISION Wunder bewirken. Wir sind bestrebt gute Angebote zu machen und bestmögliche Unterstützung anzubieten und so ggf. ein wenig beizutragen, dass sich ALLE in Kalk Lebenden wohl fühlen.
Derzeit sucht VISION eine Gesamtleitung für den DKR und eine Pflegedienstleitung. Schritt für Schritt wird weiteres Personal eingestellt, so dass wir hoffentlich zum letzten Quartal startklar sind. Davon hängen noch weitere Faktoren ab. Die Bezirksregierung muss sich noch vom Konzept und vom Personal überzeugen und den DKR freigeben- erst dann darf geöffnet werden.
Bewerbungen nehmen wir gerne an: leitung@vision-ev.de