Der Standort steht noch nicht fest

 

Aktuelle Stunde zum Thema „rechtsrheinischer Drogenkonsumraum“

2007-01-17-wochenspiegel-de.jpgMülheim – Neben dem Drogenkonsumraum am Hauptbahnhof soll laut Ratsbeschluss ein weiterer in Köln entstehen, und zwar im Rechtsrheinischen. Der Standort steht allerdings noch nicht fest, die Verwaltung ist derzeit noch auf der Suche. Diese Nachricht, die Sozialdezernentin Marlis Bredehorst den Mülheimer Bezirksvertretern in der aktuellen Stunde zu diesem Thema übermittelte, sorgte erst einmal für Erleichterung. „Wir sind in Mülheim gebrannte Kinder“, warf Norbert Fuchs ein und spielte damit auf den Umzug der Drogenhilfe Köln von der Berliner in die Bergisch-Gladbacher Straße im Herbst 2004 an. Zugleich räumte Fuchs ein, dass es mit der Drogenhilfe bisher keine Probleme gab. Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Portz bekannte: „Die Sorge, dass über unsere Köpfe hinweg entschieden wird, ist weg.“ Aufhorchen ließen vor allem Gerüchte über die Eröffnung eines Drogenkonsumraums am Wiener Platz. Die Standortkriterien, die Bredehorst für einen Drogenkonsumraum nannte – gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Abstand zu Wohngebieten, schließen den Wiener Platz jedoch aus. Norbert Feldhoff, Leiter des Mülheimer Bürgeramts, ging sogar noch einen Schritt weiter und sprach sich dafür aus, den Stadtteil Mülheim als Standort völlig zu streichen ein Versprechen, das ihm Marlis Bredehorst nicht geben konnte. Norbert Feldhoff bat zudem darum, die Bezirksvertretung zu informieren, sobald der Stadt konkrete Mietangebote vorlägen. Bereits in der vorangegangenen Diskussion hatte Marlis Bredehorst betont, mit allen drei rechtsrheinischen Bezirken gemeinsam eine Lösung suchen zu wollen. Weil auch Deutz als rechtsrheinischer Standort in Frage käme, soll bei der folgenden Info Veranstaltung auch die Bezirksvertretung Innenstadt einbezogen werden.

Drogenkonsumräume
Die Drogenkonsumräume auch Druckraum genannt sind Teil der „akzeptierenden Drogenarbeit“. Drogenabhängige haben dort die Möglichkeit, selbst mitgebrachte illegale Drogen wie Heroin unter hygienischen Bedingungen zu konsumieren, beispielsweise durch die Ausgabe steriler Spritzen oder die Aufsicht eines Sanitäters. Ziel ist es, den öffentlichen Konsum zu verhindern und den Abhängigen Zugang zu Hilfsangeboten zu verschaffen.
Ein linksrheinischer Drogenkonsumraum existiert bereits am Kölner Hauptbahnhof in den Räumen des Sozialdienst Katholischer Männer (SKM). In seinem Umfeld besteht nach Auskunft von Sozialdezernentin Marlis Bredehorst Versammlungsverbot. Mögliche Nutzer erhalten die Zulassung erst durch ein Gespräch mit einem Mitarbeiter. (ac)

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