Eine Stimme für „Grembranx“

 

Geschäftsleute organisieren ein multi-kulturelles Straßenfest

Mehr als 2000 Besucher folgten der Einladung in die Taunusstraße.

VON NORBERT RAMME

2007_08_14_ksta_eine_stimme.jpgHumboldt-Gremberg – „Gremberg, was geht ab? Dieser Stadtteil ist nicht nur asozial, wie viele Kölner meinen, dieses Viertel hat auch viel zu bieten, oder?“ schrie der bundesweit erfolgreiche Rapper Eko Fresh ins Mikrofon. Einige hundert Kinder und Jugendliche, die beim Nachbarschaftsfest auf der Taunusstraße dicht gedrängt um einen zur Bühne umfunktionierten Lkw-Anhänger standen, hüpften im Rhythmus und feuerten ihr Idol an. Schließlich wohnt der Rapper im Viertel, und jeder weiß genau, was er meint, wenn er über „Grembranx“ reimt. So nennt Ekrem Bora – so heißt er eigentlich – in Anlehnung an die New Yorker Bronx sein Wohnviertel.
Eine Bezeichnung, die zahlreiche Jugendliche – Deutsche und Migranten – übernommen haben und die sich stolz im entsprechenden T-Shirt präsentierten. „Eko Fresh gibt den Jugendlichen hier eine Stimme und eine Identität“ sagt Mostafa El Gameh. Der 35-jährige Marrokaner, Chef von „Sahra-Pizza“, hatte seinen rappenden Stammgast zu einem kostenlosen Auftritt beim Fest gewinnen können, das er „ganz auf eigenes Risiko“ mit der kölschen Wirtin Brigitte Stemmer (Restaurant „Lamäng“) und dem türkischen Kiosk-Besitzer Okan Demiskan („David’s Shop“) organisiert hatte.
„Wir wollten mit dem Fest ein Zeichen setzen, das der Vorort lebt“, sagt Stemmer, die vor sieben Monaten als Köchin in das Restaurant eingestiegen war. „Viele Leute in diesem Viertel leben gegeneinander und nicht miteinander. Sie fühlen sich von Staat und Stadt vernachlässigt“, hat sie beobachtet. „ Aber man kann doch nicht alles auf die Politik schieben. Wir leben hier, wir müssen etwas tun.“
Das Gartenfest, das Kollege El Gameh im Vorjahr erstmals für seine direkten Nachbarn veranstaltet hatte, wurde daher zum Straßenfest ausgeweitet. Zwischen Feldbergstraße und Gießener Straße (Stemmer: „Das ist in Zukunft noch
ausbaufähig“) wurden Getränke- und Imbissbuden, sowie Informations- und Verkaufsstände aufgebaut. Da mischte auch der Junkie Bund mit, dessen Umzug von Bürgern und Politikern gefordert wird. Stemmer: „Die gehören schließlich auch zu unserem Viertel. Wir wollen keinen ausgrenzen. Der Stadtteil ist richtig multi-kulti. Aber das haben viele Leute, auch wenn sie schon lange hier wohnen, noch nicht richtig verstanden.“
Argumentationshilfen gab es beim Fest, denn jeder der drei Organisatoren kannte wieder einen, der einen kannte, der mit auftreten wollte. Und so standen kirchliche und religiöse Lieder der Gruppe „Qor“ neben afrikanischen Tänzen und Trommelrhythmen, arabische Musik und Bauchtanz neben Rock, Punk und Reggae. Und die jugendlichen Vorort-Rapper die sich GDE (German Dream Evangelium) nennen, durften als Vorgruppe von Eko Fresh aufs Podium.
Als der mit seinem Kollegen Summer-Cem reimte „In diesen einsamen Nächten wirst du ein harter Mann. Warum guckt sich Peter Hartz nicht meine Straße an?“, lagen sich die Organisatoren glücklich in den Armen. Stemmer: „Es haben viel mehr Leute mitgefeiert, als wir erwartet hatten. Das gibt sicher eine Fortsetzung.“ Dann vielleicht auch in Kooperation mit dem Bürgerverein.

Kölner Stadt-Anzeiger

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8 Antworten

  1. Anonymous sagt:

    fickt euch in s knie ihr fähdijen im august kommt stormbringer to cologne and listen we will bring storm over cologne and rest nrw

    • sigi sagt:

      Dein Name sagt alles, Gott bless you`r pure Brain. In`shàllhà.(ich verstehe „Listen“nicht außer Schindler`s)also hör zu COLOGNE – Sigi

    • Gerti sagt:

      Hallo Anonymus
      ich finde es sehr schade ,um nicht zu sagen FEIGE
      in ein Gästebuch zu schreiben ohne seine Identitaet zumindest teilweise preiszugeben.Aber eigentlich nicht verwunderlich ,denn so schreiben nur dumme Menschen ,mehr möchte ich dazu nicht schreiben.Dir aber wünsche ich einen gesunden Weg,und ein reines Gewissen wenn Du Dich abends niederlegst ,mit einem lieben Gruss
      Gerti

  2. kölle sagt:

    „Junkies gehören auch zu unseren Viertel“ wenn ich das lese muss ich mich fragen hat die Alte n Abo beim Junkie Bund. Man muss sich ja nur mal anschauen was für Leute da in der Kneipe sind .

    • Haki Junkie Bund sagt:

      Viele Junkies gehen nicht nur durch das Viertel,sondern wohnen hier in Gremberg und Umgebung.Das ist nun mal Fakt.
      Frage:Welche „Alte mit Abo“ und welche Kneipe meinst Du?

      Bei einem Komentar sollte schon erklärt werden in welchen Zusammenhang sich der Komentar bezieht.
      Auch im Zeitalter des „Internet“ kann man nur die geschriebenen Zeilen lesen aber nicht die Hintergedanken im Kopf des Schreibers.

      • sigi sagt:

        Hallo läuft dieses Jahr auch?Ich wär bestimmt dabei,hörte sich geil an so`ne schöne kölsche Straßenfete.Letztes Jahr hab ich`s nicht mitgekriegt.Und Mr.kölle hat seinen Nahmen wohl in Düsseld….erhalten,denn Kölle ist tolerant.Hasta luego Sigi

        • Hallo Sigi – dieses Jahr findet das Strassenfest zweitägig vom 23.-24.08 statt. Es werden sicher noch helfende Hände benötigt. Wenn Du Dich interessierst geh doch mal Donnerstag um 20.00 Uhr ins Lamäng. Dort Treffen sich die Orginasatoren von der Bürgerinitiative Miteinander.

          • sigi sagt:

            Danke!Junkie Bund u.Grembranx. Ich kann mich an der Organisation leider nicht beteiligen,da ich jetzt tief im Wald lebe bin ich zu weit weg.Ich komme aber vorbei wenn`s die Kasse hergibt ,und ich würde gerne ein paar multikulti Friends mitbringen und feiern.Wir haben keine Bronx(die`s auch nicht mehr gibt)aber Branx,die ich im Junkie Bund u.JES nicht finde,auf der Strasse aber jeden Tag. Wo sind die „linken“Russen die „extremen“Türken und die „brutalen“Columbier auf eurer Seite.Die armen Schweine haben keine Hilfspunkte,keine Lobby und wissen noch nicht mal das es euch gibt.Nochmal DANKE an euch,aber ich warte auf den ersten der „Vorverurteilten“sogenannten Ausländer die sich mal zu Wort melden sollten Insh`allah Sigi

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