Gedenken an die Opfer von Drogen

 

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In mehr als 30 deutschen Städten gedachten gestern Menschen der 1835 Drogentoten, die im Jahr 2001 an ihrer Sucht gestorben sind.

VON CLAAS MEYER-HEUER

Am Rudolfplatz versammelten sich circa 40 Menschen bei einer Mahnwache, die vom „Junkie Bund Köln e.V.“ und der Aidshilfe organisiert worden war. Ein schwarzer Sarg aus Pappe erinnerte die Anwesenden an 63 Menschen, die allein in Köln starben. Der „Junkie Bund Köln“ nutzte den Tag, um auf eine in seinen Augen verfehlte Drogenpolitik hinzuweisen.

Es müsse erleichtert werden, in Methadon- und Heroinprogramme aufgenommen zu werden. Außerdem müsse die Ansicht korrigiert werden, dass alle Junkies kriminell seien. Nach Schätzungen des Gesundheitsamtes leben in der Stadt 8000 bis 10 000 heroinabhängige Menschen. Die Kölner Aidshilfe kritisierte, dass die Landesmittel für ihr Spritzenprogramm eventuell wegfallen. Die Aidshilfe betreibt in Köln vier Automaten, an denen sich Junkies sauberes Fixerbesteck ziehen können. Wenn die Fördergelder gekürzt würden, werde wissentlich eine Zunahme der HIV-Infektionsgefahr unter Drogensüchtigen riskiert, so das Argument der Aidshilfe. Die Gruppe „Magic Street Voice“ sorgte für den ihusikalischen Rahmen auf dem Rudölfplatz. Der grüne Ratsherr Ossi Helling wollte den Anwesenden Mut machen: „Ihr seid ein wichtiger Bestandteil dieser Stadt.“

Kölner Stadt-Anzeiger

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