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Seit mindestens 6 Jahren wurde der Drogenkonsumraum für Kalk immer wieder am Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende thematisiert und gefordert. Jetzt im Jahr 2025 wurde genau dieser ein letztes Mal von Claudia thematisiert, denn Kalk soll bis zum Ende des Jahres einen Drogenkonsumraum erhalten. Der Betreiber steht fest, die Vorbereitungen sind im Gange.
Claudia verkündete die Entscheidung der Stadt, dass VISION den Konsumraum betreiben wird als eine große Herausforderung, aber auch eine, die stolz macht, denn wir sind die erste Drogenselbsthilfe, die einen DKR betreiben wird.
Frau Ostermann, Suchtkoordination der Stadt Köln, erwähnte genau diese Besonderheit in ihrem Redebeitrag und sprach von dem spürbaren besonderen Zusammenhalt der VISIONäre.
Zu diesen Redebeiträgen reihte sich der Videobeitrag von Dr. Daniel Deimel ein, der u.a. über die Posterausstellung berichtete, die aus der Studie zu den Lebenswelten Drogengebrauchender „Leben im Risikoumfeld“ entstand. Alle Gäste hatten die Gelegenheit, Kommentare oder Fragen an den Postern zu hinterlassen und so mit uns ins Gespräch zu kommen.
Alle Gäste wurden von einer Kollegin mit Schmetterlingen zum anstecken versorgt. Ihre regelmäßigen Runden während der Veranstaltung wurden von einer Action Cam begleitet, deren Ergebnisse zu einem Video zusammen geschnitten wurden und im Zeitraffer die Reaktionen der Gäste zeigt. Der Schmetterling als Symbol des Gedenktag ließ sich bei fast allen Gästen wiederfinden, was ein Bild des Zusammenhalts und Miteinander bot.
Unsere Gäste von Abbvie brachten jede Menge buntes Papier mit und animierten, gemeinsam mit Mitarbeitenden von VISION die Gäste zur Beteiligung an einer Vogelbastelaktion. Insgesamt entstanden so 200 Vögel. Diese Vögel erbrachten einen Geldwert von 200,- €, die von Abbvie an eine gemeinnützige Organisation gespendet werden. Einen herzlichen Dank an alle Bastler und Bastlerinnen für eure grandiose Unterstützung.
Auch bei den Vorbereitungen für die Gedenkminute gab es ausreichend Gestaltungsmöglichkeiten, die von vielen Gästen für persönliche Erinnerungen an verstorbene Freunde und Freundinnen, Partnerinnen und Partner, genutzt wurden.
Für das leibliche Wohl sorgten die Kollegen am Grill mit einer Auswahl an Grillgut und Salaten. Zwischen den Aktionen blieb den Gästen genügend Zeit zum persönlichen Austausch und einem weiteren Gang zum Grill.
Während der gesamten Veranstaltung begleitete Lars Heermeier live mit seiner Loop Station, Gitarre und Gesang und einem breiten Repertoire an Liedern und schaffte so eine Stimmung, die Emotionen hervorrief. Bis zum einsetzenden Unwetter hat er den Tag musikalisch geprägt, mit Haltung, Präsenz und einer Performance, die Eindruck hinterließ.
Man konnte an vielen Gesichtern die Emotionen deutlich erkennen, die dieser 21.07. auch in diesem Jahr auslöste. Tränen, versunken in Erinnerungen, nachdenklich waren einige Eindrücke, die auffielen. Genau das ist ein Grund, den Gedenktag für Verstorbene Drogengebrauchende jährlich zu veranstalten. Den Verstorbenen eine Stimme und ein Gesicht zu geben, den Hinterbliebenen einen Platz für Erinnerungen und Trauer zur Verfügung zu stellen. Ein Ort, an dem sie sich frei und sicher fühlen können, um solche Gefühle zuzulassen. In der Vergangenheit gab es auch eher öffentlich ausgerichtete Gedenktage, die eine Botschaft nach außen richteten und klare Forderungen formulierten. Aber auch in den eher privaten Gedenktagveranstaltungen, wie sie heute stattfinden, kommen Forderungen nicht zu kurz. So haben wir eine Version des Gedenktags geschaffen, die hoffentlich alle Bedürfnisse berücksichtigt und etwas großartiges bewegt.