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Humboldt-Gremberg/Kalk – „Grembranx“ prangt es in roter Sprühfaibe auf der Stellwand vor der Kalker Post. Die zweite, den KölnArcaden zugewandte Seite der Wand ist (noch) jungfräulich weiß. Was an anderen Stellen als „Schmiererei“ oder Sachbeschädigung gilt, ist in diesem Fall von Künstler Daniel Hoernemann (alias „Walbrodt“) explizit gewünscht: Neutrale, weiße Wände an Orten, die in der Vergangenheit weniger angesehen oder lieblos behandelt wurden, fordern Passanten und Anwohner jetzt auf, Spuren zu hinterlassen oder Visionen zu entwickeln. Zwei weitere Wände zieren die Unterführung Trimbornstraße sowie den Otmar-Pohl-Platz. An der Trimbornstraße hat sich bereits ein Künstlerkollege „Walbrodts“ mit einem flächenfüllenden abstrakten Gemälde verewigt. Die Wand am Otmar-Pohl-Platz wurde (bisher) spärlich genutzt.
„Walbrodts“ weiße Wände sind Teil des Projekts „AchtungVerachtung“, das auf Initiative des Junkiebund e.V von der Stiftung „KalkGestalten“ gefördert wird. Zusätzlich soll dieses Projekt als so genannter „Leuchtturm für Kalk“ (der KWS berichtete) für die Arbeit der Stiftung werben.
Täglich fotografieren Mitarbeiter des Junkiebund e.V die Veränderungen an den Wänden, die Interessierten bis Monatsende an ihren Standorten zur Verfügung stehen sollen. Zusätzlich wird die Malerin Nina Marxen mit Kinder- und Jugendgruppen die Wände an der Kalker Post und am Otmar-Pohl-Platz gestalten. Werke von Dauer schaffen sie dabei allerdings nicht, aber auch das ist im Sinne des Projekts: „Wir wollten nichts Statisches. Die jeweiligen Gemälde und letztlich auch die Wände sollen wieder verschwinden. Wir dokumentieren allerdings die Veränderungen mit Fotos, die wir in einer Abendveranstaltung im Dezember präsentieren werden“, erläutert Junkiebund-Mitarbeiter Marco Jesse. Die Wand an der Trimbornstraße bleibt ausschließlich Passanten überlassen.
„Walbrodt“ ist mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden: „Ich finde es super interessant, was da passiert und wie unterschiedlich die Wände genutzt werden.“ Sogar das professionelle Gemälde des Künstlerkollegen passt ins Konzept: „Ich dachte zunächst, das sei jetzt abschreckend, aber dann habe ich gesehen, dass die Fläche auch weiterhin genutzt wird“, konnte „Walbrodt“ erfreut beobachten.
Weitere Gruppen aus dem Viertel sind eingeladen, gemeinsam mit den Künstlern die Wände im Oktober zu gestalten. Interessenten können sich beim Junkiebund e.V. unter Telefon 0221/ 622081 melden, (ac)
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