Eine drogenpolitische Katastrophe?

 

Steht die Kölner Heroinbehandlung vor dem aus?

In einem formalen Schreiben teilte die Bundesdrogenbeauftragte -Frau Sabine Bätzing- den Städten, die sich an dem Modellprojekt zur Heroinvergabe beteiligen mit, das die Bundesförderung dieser notwendigen und erfolgreichen Behandlungsoption Ende Februar eingestellt wird.

Nachdem bereits ideologische Vorbehalte die Übernahme dieser Behandlungsform in die Regelversorgung schwerstabhängiger Menschen verhindert haben, sind nun auch die laufenden Behandlungen von ca. 550 Betroffenen gefährdet.

Diese Entscheidung der Bundesregierung, ist für alle in die Studie eingebundenen Drogengebraucher eine Katastrophe. Die erzielten Erfolge in allen Bereichen -Gesundheit, gesellschaftliche Integration, Arbeit, Beschaffungskriminalität u.v.m.- werden aufgrund von Ignoranz und politischer Feigheit fahrlässig gefährdet.

Fachliche Argumente werden von den politisch Verantwortlichen aus Union und SPD ebenso wenig beachtet, wie Ethik und Menschenwürde. Alle Fachleute aus Drogen und AIDS Hilfe Verbänden sind sich einig, dass es kaum eine andere Behandlungsform gibt, die in dieser Zielgruppe ähnlich positive Ergebnisse erzielt. Sie bietet gerade Menschen die über Jahre keine erfolgversprechende Unterstützung erhalten konnten eine realistische Chance. Diese zu verwehren, erhöht unweigerlich das Risiko von HIV und Hepatitis Infektionen sowie weiteren erheblichen gesundheitlichen Schädigungen. Ökonomische Gründe sind daher nicht haltbar. Die Behandlung von schweren Erkrankungen, Klinik- und Haftaufenthalte sowie Strafverfolgung und erfolglose Therapieversuche erzeugen um ein vielfaches höhere Kosten als die Behandlung mit Heroin.

Weitere Pressemitteilungen:

akzept e.V.

MdB Monika Knoche – Die Linke

Karlsruher Anzeiger

Deutsche AIDS Hilfe Pressemitteilung

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