Ein Positionspapier zur Sars-Cov-2 Arzneimittelversorgungsverordnung für eine adäquate, medizinische Versorgung für Patientinnen mit Opiadabhängigkeit.
Kategorienarchiv: Stellungnahmen
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Nov 2018
Eine moderne Drogenpolitik nützt allen
Eine Handreichung für die Politik
Eine moderne Drogenpolitik nützt allen
Gemeinsam das Mögliche möglich machen
Drogenpolitik kann vor Abhängigkeit, Gesundheitsschäden und dem Tod bewahren. Gesellschaftliche Folgeschäden kann sie vermindern.
Drogenpolitik hat den Sinn, schädliche Folgen des Drogenkonsums zu verhindern. Menschen sollen vor gesundheitlichen Schäden geschützt, Todesfälle vermieden werden. Die Gesellschaft profitiert, wenn zum Beispiel Folgekosten im Gesundheitswesen reduziert werden, wenn Beschaffungskriminalität vermindert wird oder Wohngegenden vor Belastungen durch offene Drogenszenen bewahrt werden.
Die schlechte Nachricht zuerst: Die deutsche Drogenpolitik hat diesen Anspruch in den letzten Jahren immer weniger einlösen können. Die Zahl der Drogentoten ist kontinuierlich gestiegen. Auch der Konsum erschiedener illegaler Drogen wie Crystal Meth (Methamphetamin) und NPS (Neuer psychoaktiver Substanzen) hat zugenommen. Bei den legalen Volksdrogen Tabak und Alkohol ist Deutschland Hochkonsumland. Hunderttausende sterben jedes Jahr an den Folgen.
Die gute Nachricht lautet: Es gibt Alternativen. Wissenschaftlich erprobte Konzepte können Individuen und Gesellschaft sehr viel wirksamer schützen als bisher. In anderen Ländern sind sie bereits erfolgreich erprobt worden. Die Chancen sind enorm.
Eine innovative Drogenpolitik birgt enorme Chancen für alle Bürger_innen
Trotzdem stoßen diese Möglichkeiten oft zunächst auf große Widerstände. Dahinter steht der Wunsch nach einer Gesellschaft ohne illegale Drogen und die Sorge, Drogenkonsum könnte verharmlost werden. Das ist verständlich. Zielführend ist es oft allerdings nicht. Was wir brauchen, sind Maßnahmen, die wirklich etwas verändern. Dabei gilt es, die verfügbaren Ressourcen – seien es finanzielle oder in Polizei und Justiz – effektiver einzusetzen als bisher. Denn zurzeit verpuffen viele Mittel im Kampf gegen Windmühlen.
Die Möglichkeiten einer innovativen Drogenpolitik sind enorm. Gemeinsam können wir viel mehr erreichen, wenn wir neue Wege erschließen. Für eine innovative Drogenpolitik einzutreten, erfordert dabei Expertise, Klarheit und etwas Mut. All das möchten wir mit dieser Broschüre vermitteln. Wir wissen: Drogenpolitik ist oft kein dankbares Thema für Politikerinnen und Politiker. Wir möchten dazu beitragen, dass sich daran etwas ändert.
Denn das ist die beste Nachricht: Die meisten Befürchtungen angesichts einer anderen Drogenpolitik sind vollkommen unberechtigt.
Ganz im Gegenteil: Eine wirksame Drogenpolitik ist gut für alle Menschen in Deutschland.
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Mai 2018
Pressemitteilung von JES, akzept und Deutsche Aids-Hilfe
Die Polizei löst keine Drogenprobleme
BKA-Bericht zur Rauschgiftkriminalität stellt polizeiliche Aktivitäten in den Vordergrund. Was Schäden durch Drogenkonsum stattdessen nachhaltig reduzieren könnte, zeigen Fachverbände in einer neuen Handreichung für die Politik: „Eine moderne Drogenpolitik nützt allen“
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und das Bundeskriminalamt haben heute mit einer Pressekonferenz in Wiesbaden ihren Bericht zur „Rauschgiftkriminalität 2017“ vorgestellt.
Dazu erklärt Prof. Dr. Heino Stöver, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes akzept e.V.:
„Bei allem Respekt für Polizeiarbeit: Drogenprobleme löst man nicht mit strafrechtlicher Verfolgung von Konsumierenden. Der fortgesetzte Anstieg der Delikte spiegelt einen teuren Kampf gegen Windmühlen, der Unsummen verschlingt, ohne das Problem zu lösen: Illegale Substanzen sind heute so leicht und billig zu bekommen wie nie. Es ist Zeit für neue, wissenschaftlich abgesicherte Wege.“
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Sep 2017
Kampagne Vielfalt gegen rechte Einfalt
Auch wir beteiligten uns an der Kampagne #VielfaltGegenRechteEinfalt der Deutschen AIDS-Hilfe.
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18 Dez 2016
Junkies sorgten für Baustopp am Kölner Gymnasium
Nach Gesprächen mit den verantwortlichen Mitarbeiter*innen des Wohnversorgungsbetriebe der Stadt Köln und der Baufirma, die auf dem Gelände zwischen Kant- und Neuerburgstrasse arbeiten, hat unser Arbeitsprojekt sich in einer gewaltigen Fleißarbeit der Fläche angenommen.
Nach 2 Tagen intensiver Arbeit ist das Gelände nun von den Hinterlassenschaften der dort Konsumierenden gesäubert.
Mir ist es dabei sehr wichtig noch einmal darauf hinzuweisen, dass es sich bei dieser Arbeit -ebenso wie bei den Spritzensammeltouren im Veedel- um eine freiwillige und unbezahlte Leistung von VISION und seinen Mitarbeitern handelt. Dafür gebührt jedem einzelnen der sich dort einbringt große Anerkennung und Dank. Leider wird dies besonders von den Medien nicht immer in der angemessenen Form aufgegriffen und transportiert.
Marco Jesse (Geschäftsführer VISION e.V.)
Köln – Schüler und Lehrer des Kaiserin-Theophanu-Gymnasiums in Kalk warten schon lange auf den ersehnten Erweiterungsbau an der Kantstraße. Vor sieben Jahren beschlossen, sollte es nun endlich losgehen.
Stopp wegen Spritzen
Doch noch bevor das beauftragte Tiefbauunternehmen mit den Aushubarbeiten beginnen konnte, war sprichwörtlich „Schicht im Schacht“. Grund: Hier konsumieren Junkies ihre Drogen.
Überall im hohen Gras und unter Büschen finden sich benutzte Spritzen; Alu-Papier-Fetzen liegen herum, auf denen die Abhängigen das Heroin erhitzen. „Das Ausmaß ist so groß, dass wir dort nicht arbeiten können“, sagt Sebastian Josephs, Bauleiter beim Tiefbauunternehmen „Glasmacher & Söhne“ aus Mechernich-Kommern.
Baustelle stillgelegt
Wegen des Risikos, sich an Heroinspritzen zu verletzen, ließ Josephs die Baustelle stilllegen und informierte die Gebäudewirtschaft der Stadt. „Wir wissen nicht, wie gewaltbereit Drogenkranke reagieren, wenn sie sehen, dass wir ihren Umschlagsplatz zerstören“, so Josephs weiter.
Auch die Polizei hätte der Firma zur Vorsicht geraten. Die Stadt Köln bestätigte, dass der Bauzaun in der Vergangenheit schon mehrmals eingetreten wurde.
Zaun soll Areal schützen
Nun soll das Areal durch einen Holzzaun gesichert werden. „Am Montag wird die Drogenberatungsstelle sich das Gelände vornehmen und es entsprechend säubern“, so Stadtsprecher Jürgen Müllenberg.
Quelle: http://www.express.de/25313982 ©2016
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15 Dez 2016
Reaktion auf unseren offenen Brief
Nach unserer Stellungnahme (offener Brief) zum Zeitungs-Artikel vom 6.12.2016 im Kölner Stadt-Anzeiger über Köln-Kalk-Verbot erschien heute ein weiterer Leitartikel des Lokalteils „Mülheim, Kalk, Deutz“ des Kölner Stadt-Anzeigers.
Verdrängung befürchtet
BETRETUNGSVERBOT Verein „Vision“ übt Kritik am Vorgehen der Polizei – Bereiche können individuell zugeschnitten werden
VON BEATRIX LAMPE
Kalk. Die neue Praxis der Polizei, Straftäter und Personen, die zur Begehung von Straftaten beigetragen haben, mit einem Betretungsverbot für bestimmte Orte zu belegen, ist bei der Hilfseinrichtung „Vision, Verein für innovative Drogenselbsthilfe“ auf Kritik gestoßen. In einem offenen Brief, macht Geschäftsführer Marco Jesse seine Befürchtung deutlich, Köln könne mit dem Kalk-Verbot „in Zeiten des Junkie-Joggings“ zurückfallen, in denen „die bloße Vertreibung Ziel des Handelns war“.
Am Beispiel eines Betroffenen macht der Vereinssprecher deutlich, dass von den „Kalk-Verboten“ nicht nur Menschen betroffen seien, die „mehrfach wegen allerlei Delikten polizeilich in Erscheinung getreten sind.“ Jesse nennt als Beispiel einen Drogenabhängigen, der ein Kalk-Verbot aufgrund von fünf Vorkommnissen bekommen habe. In keinem dieser Fälle sei eine Straftat begangen worden; der Mann habe sich lediglich „in Gegenwart anderer Personen, die der Drogenszene zugehörig sind, auf der Platzfläche vor dem Kalker Rathaus“ aufgehalten.
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06 Dez 2016
Offener Brief / Stellungnahme zu Köln-Kalk-Verbot
Offener Brief
Stellungnahme zu Artikel in Kölner Stadt-Anzeiger über Köln-Kalk-Verbot
In ihrem Beitrag berichten sie davon, dass von den „Kalk-Verboten“ Menschen betroffen sind, die „mehrfach wegen allerlei Delikten polizeilich in Erscheinung getreten sind…“ Dies entspricht unseres Wissens nach nicht den Tatsachen. Dies möchte ich beispielhaft nur aus einem der betroffenen Fälle darstellen.
Keine Straftaten
Der vom Aufenthaltsverbot betroffene Drogenabhängige erhielt das Kalk-Verbot aufgrund von 5 Vorkommnissen in der Zeit zwischen September und Mitte November diesen Jahres. Alle einzelnen Vorkommnisse sind uns detailliert bekannt. In keinem dieser Fälle wurde eine Straftat begangen. Er hielt sich lediglich „in Gegenwart anderer Personen, die der Drogenszene zugehörig sind, auf der Platzfläche vor dem Kalker Rathaus“ auf.
Vertreibungspolitik
Hier wird äußerst deutlich, welche ordnungspolitische Strategie die Polizei aktuell verfolgt. Es geht im Kern darum, drogenabhängige Menschen aus dem Stadtbild zu vertreiben und ihnen den Aufenthalt im öffentlichen Raum möglichst unbequem zu machen.
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09 Mai 2015
SonsofLibertas Interview mit Jochen Lenz
GMM Köln – Global Marijuana March Cologne
Samstag, 9.5.2015 um 14 Uhr auf dem Heumarkt
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18 Mai 2015
Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2015
Kurz vor Erscheinen des Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung stellen zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Fachleute aus Wissenschaft und Drogenhilfe den 2. Alternativen Drogen- und Suchtbericht 2015 vor.
Schwerpunktthema ist das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Drogenverbote und die Strafverfolgung von Drogenkonsumenten führen zu zahlreichen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Problemen. Zugleich werden wirksame Strategien in Prävention und Drogenpolitik weiterhin nicht genutzt.
Download
Links
- alternativer-drogenbericht.de
- drugscouts.de: Sammlung aller vergangenen Drogen- und Suchtberichte
- correctiv.org: Teurer Kamp, billige Drogen
Presse
- Badische Zeitung: Kommentar „Viel Papier, wenig Antworten“
- n-tv.de: Suchtexperten fordern neue Drogenpolitik
- N24: Vom Versagen der deutschen Drogenpolitik
- vice.com: Die größten Fehler im neuen Suchtbericht der Regierung
- blastingnews.com: Suchtbericht 2015 der Bundesregierung – Zahlen, Probleme und Ungereimtheiten
- Hanfjournal.de: Alternativer Drogen- und Suchtbericht hat große Resonanz
Video-Beiträge
- Berichterstattung in Tagesschau 18.05.2015 12:18 Uhr
- Berichterstattung in Tagesschau 18.05.2015 20:22 Uhr
- Beitrag bei Heuteplus – Ausschnitt aus „Das Leben mit der Sucht“
- DHV News #37: FDP beschließt Legalisierung | Drogen- und Suchtbericht 2015
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